Selige Maria Restituta – Helene Kafka
Herkunft und Jugend
Helene Kafka wurde am 1. Mai 1894 in Brünn-Husovice (Hussowitz, Tschechien) geboren. Nach der Übersiedlung der Familie in die Bundes- und Reichshauptstadt Wien wuchs sie im typischen Milieu einer armen Zuwandererfamilie im 20. Gemeindebezirk Brigittenau auf. Helene absolvierte Volks-, Bürger- und Haushaltungsschule und arbeitete zunächst als Dienstmädchen und Trafikantin.
Ordens- und Krankenschwester
Im Oktober 1913 begann Helene Kafka ihre Tätigkeit als Hilfskrankenschwester im Städtischen Krankenhaus Wien-Lainz (heute Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel). Dort lernte sie die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe kennen und trat 1914 in die Ordensgemeinschaft ein. 1917–1919 war Schwester Restituta auf der Internen Abteilung im KH Lainz tätig und entwickelte sich zu einer Pionierin der ganzheitlichen Krankenpflege. Ab 1919 arbeitete sie am heutigen niederösterreichischen Landeskrankenhaus Mödling. Dort war sie bald als souveräne und energische Erste Operationsschwester bekannt – ebenso als verständnisvoll-mütterliche Helferin und Begleiterin der Patienten.
NS-Zeit
Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde die leidenschaftliche Christin und Österreicherin Restituta – Helene Kafka – wegen ihres unerschütterlichen und konsequenten Eintretens für Glauben, Recht und Menschenwürde zur Verbrecherin gestempelt. Schwester Restituta starb am 30. März 1943 nach 13-monatiger Haft im Wiener Landesgericht durch Enthauptung.
Erste Märtyrin Österreichs
Papst Johannes Paul II. sprach Schwester Restituta am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz selig. Sie ist die erste Märtyrerin Österreichs. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober (Tag des Todesurteils 1942).
Website über die selige Restituta – Helene Kafka
Umfassende, weiterführende Information zu Leben und Wirken, die zahlreichen Initiativen der Erinnerungsarbeit, Fotogalerien, Zeitzeugenberichte sowie über die Seligsprechung Schwester Maria Restitutas 1998 durch Papst Johannes Paul II. sind auf der Website https://restituta.at/ dokumentiert.